Wien/Leipzig/Nürnberg, 22.06.2006
Aus eins mach drei… so ungefähr kam ich zu meinem Dreierpack aus Tickets für Gruppenspiele der FIFA WM in Leipzig und Nürnberg. Geplant hatte ich nur einen Kurztrip nach Leipzig, um mir das Spiel Iran gegen Angola anzusehen und wieder einmal Zeit mit meinen lieben Freunden zu verbringen. Und nebenbei hatte ich so auch eine ideale Übernachtungsmöglichkeit…
Wie man zu Eintrittskarten kommt…
Na ja, das ist ein langer und zufälliger Prozess, der schon weit früher beginnt – bevor überhaupt bekannt ist, wer denn wann gegen wen spielt. Wenn man so will, ist das auch ein Schuss ins Ungewisse, denn man kennt nur das Datum, die Anstoßzeit und die Stadt, wo das Spiel stattfindet. Und dann bewirbt man sich in der ersten Verkaufsphase um ein oder mehrere Spiele – und muss seine Kreditkartendetails hinterlegen (belastet wird die Kreditkarte allerdings erst nach erfolgreicher Zuteilung). In meinem Fall war das exakt am 02.02.2005 – ca. 10 Monate vor der Gruppenauslosung!
Beworben habe ich mich um so typische Spiele wie das Eröffnungsspiel, das Finale, ein Halbfinale… und um ein Spiel in Leipzig (um meine Freunde wieder zu sehen). Ja und dann hieß es WARTEN. Am 22.04.05 erhielt ich dann vier E-Mails, in denen mir mitgeteilt wurde, dass ich bei der Verlosung leider nicht gewonnen habe – Sorry; kein einziges Ticket!
Wie eine Nadel im Heuhaufen: 1 aus 40.665…
Am 25.08.05 erhielt ich dann vollkommen unerwartet eine weitere E-Mail von der FIFA: in der voran gegangenen Nacht wurden 40.665 Tickets aus der ersten Verkaufsphase neu verlost (das waren Rückläufer). Und tatsächlich – ja, das ahnen Sie jetzt schon – habe ich ein Ticket gewonnen. Und das war das Ticket für Spiel Nr. 40 am 21.06.06 in Leipzig. Wie gesagt: wer da spielt, war noch vollkommen ungewiss. Aber ich habe mich wahnsinnig gefreut…
Überraschung, Überraschung…
Und dann im Dezember kam endlich der Tag der Gruppenauslosung – und ich erfuhr, wen ich denn live im Stadion anfeuern darf. Was soll ich sagen? Ich erwischte die Mutter aller Spiele – das Nonplusultra – die Hammerpartie überhaupt: IRAN gegen ANGOLA!!! Wow, ist das nicht der absolute Wahnsinn? 😉
Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss; war: „Au weia – da spielt Not gegen Elend…“ Dann aber freundete ich mich langsam damit an: immerhin ein WM-Spiel… immerhin live im Stadion… und immerhin komme ich mal wieder nach Leipzig… und vielleicht spielen die ja gar nicht so schlecht…
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt…
Langsam aber sicher kam die WM näher und ich fand mich wider Erwarten sogar beim Eröffnungsspiel in München live im Stadion wieder (wie es dazu kam, lesen Sie hier). Am 16. Juni, zwei Tage bevor ich nach Leipzig aufbrach, habe ich dann noch mal auf der Ticketseite der FIFA für die WM nachgeschaut. Dort wurden immer wieder einzelne Tickets, die von irgendwo retour kamen, neu angeboten. Und genau dort habe ich zwei weitere Tickets „Last Minute“ erworben: eines für die Partie Frankreich gegen Südkorea in Leipzig und ein weiteres für die Partie Ghana gegen USA in Nürnberg. Letzteres war ganz praktisch, weil es genau auf meinem (Rück)Weg von Leipzig nach Wien lag. Und so habe ich beide Tickets gekauft und hatte meinen Dreierpack beisammen…
Spiel 1: Frankreich gegen Südkorea (1:1)…
Am 18. Juni startete ich früh morgens und machte mich auf den Weg nach Leipzig. Nach einer ereignislosen Fahrt kam ich dann auch wohlbehalten dort an und wurde schon von meinen Freunden mit einem kleinen Imbiss im schattigen heimischen Garten und einer großen Deutschlandflagge freudig erwartet. Kurz entspannen und Neuigkeiten austauschen – das tut gut!
Und dann wurde es auch schon Abend und um 21 Uhr sollte das Spiel beginnen. Also machte ich mich auf den Weg in Richtung Stadion und hatte dort wirklich einen tollen Platz ganz vorne: in Reihe 3…
WM-Stimmung in Leipzig…
Die nächsten Tage genoss ich dann die ausgelassene Stimmung in Leipzig und bei meinen Freunden. Sogar die Nikolaikirche stand ganz und gar unter dem Motto Fußball.
Eine Besonderheit gab es in Leipzig auch: nicht eine, sondern zwei Fanzonen, die sich gegenüber lagen. Und hier habe ich auch die vollen Gegensätze erlebt: Sehr wenige Zuschauer beim Match Schweiz gegen Togo (2:0) (na ja, wen wundert’s?) – und brechend voll beim Match Deutschland gegen Ecuador (3:0). Keine Frage: ich war auch dabei und die Stimmung war einfach nur GEIL!
Spiel 2: Iran gegen Angola (1:1)…
Am Mittwoch war es dann soweit: mein ursprünglich einziges WM-Spiel stand auf dem Programm und dieses mal habe ich mir die Partie auch ins Gesicht malen lassen. Aber geholfen hat es – leider – wenig: so prickelnd war die Partie dann letztlich doch nicht… aber die Stimmung war toll!
Spiel 3: Ghana gegen USA (2:1)…
Und dann hieß es auch schon Abschied nehmen von Leipzig – und von meinen Freunden. Nach einem leckeren Frühstück ging es auf die nicht all zu lange Fahrt nach Nürnberg, wo um 16 Uhr mein letztes Spiel beginnen sollte. Das danach noch ein weiteres folgen sollte, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen – aber es kam noch eines: und was für eines!!! Ich sage nur so viel: FINALE!!! Wie es dazu kam und was ich dort alles erlebte, lesen Sie hier.
Immerhin war es das finale Gruppenspiel und beide Mannschaften hatten noch die Chance aufs Weiterkommen. Also freute ich mich auf ein spannendes Spiel – und ich sollte nicht enttäuscht werden…
Müde aber glücklich…
Mit all diesen Eindrücken im Gepäck ging es dann nach Spielende sofort auf die Autobahn in Richtung Wien, wo ich irgendwann früh morgens auch ankam…