Auch ein Kaiser muss sich mal erholen…

Bild: Sommerpalast Yihe Yuan in Peking, China - Reiseblog von Frank Seidel

Peking, 05.09.2006 (Weltreise, Tag 52)

Ein wenig Abwechslung kann nicht schaden – das werden sich wohl auch die Kaiser gedacht haben und entschlossen sich, zur alljährlichen Sommerfrische auszuwandern – und zwar zum Sommerpalast Yihe Yuan – und genau den schaue ich mir heute an…

Ein tolles Geschenk…

Der Sommerpalast Yihe Yuan entstand dabei aber erst in den Jahren 1750/51 und war ein Geschenk des Qianlong Kaisers zum 60. Geburtstag seiner Mutter. Es handelt sich dabei um einen riesigen Garten mit zahllosen Hallen, Wohngebäuden, Seen, Pavillons, Laubengängen und Pagoden…

Teilweise märchenhaft erstreckt sich der Palast über eine weite Fläche und man muss schon gut zu Fuß sein, um ihn an einem Tag zu schaffen…

Hier gibt es auch den weltberühmte Wandelgang – allerdings ist dieser auch wegen Renovierung (Stichwort Olympia…) geschlossen und ich kann ihn nur von außen sehen. Auf einer Länge von 728 Metern windet er sich am Nordufer des Kunming-Sees entlang und bildet rund 8.000 Roman- und Landschaftsszenen ab…

Auf halber Strecke gelangt man zu einer Folge von Treppen und Hallen, die zum Pavillon des Buddha-Weihrauchs hinauf führen. Über wunderschön bemalte Treppenaufgänge steigt man dann im Zick-Zack bis nach oben und kann von dort u.a. die Aussicht genießen.

Am Ende des Wandelgangs kommt man zunächst zu einigen Ausflugsbooten, mit denen man eine Rundfahrt auf dem See unternehmen kann. Dann steht man vor einem steinernen Raddampfer, bei dem es sich wohl eher um ein nett anzuschauendes kurioses Produkt spätqingzeitlicher Geschmacksverirrung handelt…

Einfach nur schön…

Ein ganz besonderes Highlight erwartet einen dann, wenn man noch ein wenig weiter läuft: ein um einen künstlichen See gelegenes kleines volkstümliches Touristendorf, in dem chinesiche Handwerkskunst zu bestaunen ist…

Am besten bucht man den Besuch dieses Dorfes direkt am Haupteingang des Palastes mit – ansonsten ist ein Extra-Eintritt fällig.

Über eine steile Treppe steigt man hinunter und umrundet das Dorf dann auf schmalen Pfaden und muss bei Gegenverkehr geschickt ausweichen – denn Bekanntschaft mit dem Wasser möchte wohl keiner machen…

Am Ende des Rundgangs warten gemütliche Pavillons zum Ausruhen, die wunderschön um einen Lotosteich herum platziert sind. Treffenderweise heißt dieser Bereich Garten des inneren Einklangs und des äußeren Wohlgefallens